EpiDogs for Kids fördert Epilepsie-Begleithunde für Kinder

Während Blindenhunde in der Schweiz längst etabliert sind, sind Epilepsie-Begleithunde hierzulande noch kaum bekannt. EpiDogs for Kids möchte betroffenen Kindern und deren Familien diesen Hund zugänglich machen.

Seit wann gibt es den Verein EpiDogs for Kids?

Genau am 26. März 2014 - Zeichen setzend für den Internationalen Epilepsie-Tag Purple Day - wurde der gemeinnützige und steuerbefreite Verein EpiDogs for Kids gegründet.
 

Was war die Motivation, diesen Verein zu gründen?

Leider gibt es bis heute immer noch sehr seltene Formen von Epilepsie, die unerforscht sind und bei denen auch kein Medikament hilft, anfallsfrei zu werden. Die spürbare Not bei den Patienten einer dieser therapieresistenten Anfallserkrankungen und gleichzeitig die persönlichen, positiven Erfahrungen mit einem Epilepsie-Begleithund, welche wir im eigenen Umfeld machen durften, haben uns dazu animiert, den Verein EpiDogs for Kids ins Leben zu rufen.

Wir sehen den Epilepsie-Begleithund als grosse Chance! Mit Hilfe unserer Erfahrungen und Kontakten möchten wir diese Chance weiteren betroffenen Familien ermöglichen.
 

Welches sind die Hauptziele des Vereins EpiDogs for Kids?

Kleiner Junge mit seinem Epilepsie-Begleithund

Unser Ziel ist, in der Schweiz wohnhafte Familien mit epilepsiekranken Kindern bei der Beschaffung und Ausbildung von Epilepsie-Begleithunden zu unterstützen und diese Ausbildung bei Bedarf zu einem Grossteil mitzufinanzieren.

Wir möchten aber auch wissenschaftliche Studien in Bezug auf die Therapie mit Hunden vorantreiben sowie den Epilepsie-Begleithund als lebensrettenden Partner im Alltag etablieren.

Unser Motto lautet: „Wohin der Weg auch führt - wir gehen ihn gemeinsam!“

Was bedeutet die Krankheit für den Alltag der Kinder?

Viele epilepsiebetroffene Kinder können oft nicht im selben Ausmass am Alltag teilnehmen wie gesunde Kinder, woraus mehrere Defizite resultieren. Manche der Kinder dürfen nicht rennen, können ohne Hilfe kaum gehen, kippen je nach Anfallsart einfach um und können sich dadurch schwere Verletzungen zuziehen. Bei manchen spielen die sehr warmen oder kalten Temperaturen eine Rolle.
 

Wie können Hunde epilepsiekranken Kindern helfen?

Hunde, die eine enge Bindung an ihre Menschen haben, entwickeln oft eigenständig Verhaltensweisen, welche drohende Gefahren signalisieren. Der ausgeprägte Geruchssinn der Tiere ermöglicht es ihnen, Veränderungen im Stoffwechsel des Menschen zu erkennen, auch solche, die bereits vor einem Epilepsieanfall stattfinden. Ziel ist, dass der Epilepsie-Begleithund den Anfall anzeigen kann, bevor dieser kommt und warnt oder hilft in der Not.
 

Welche wertvollen Aufgaben kann ein Epilepsie-Begleithund erlernen?

  • Kontaktliegen neben oder auf dem Kind
  • Hund warnt vor oder während des Anfalls
  • Hund hindert das Kind am Weiter- oder Weggehen vor oder im Anfall
  • Hund drängt das Kind aus zu wilder Spielsituation
  • Hund stellt sich vor das Kind, wenn es umzukippen droht
  • Hund erinnert an die Medikamentengabe oder -einnahme
  • Hund nimmt im Anfall zum Kind Kontakt auf und versucht ihn zu aktivieren
  • Hund holt Familienangehörige oder auch Fremde zu Hilfe
  • Hund leckt Gesicht oder andere Hautstellen des Kindes, um es aus dem Anfall zu holen
  • Hund betätigt Notrufknopf im Falle eines Anfalls
  • Hund bleibt beim krampfenden Kind und verbellt bis Hilfe kommt

epilepsiekrankes Kind schläft - der Hund passt auf

Wie kann ein Epilepsie-Begleithund das Leben eines epilepsiekranken Kindes und dessen Familie positiv beeinflussen?

  • Nähe und Geborgenheit für das Kind
  • Freund und Spielpartner
  • Bewegung durch den Hund
  • Soziale Kontakteknüpfung durch den Hund
  • ev. weniger Anfälle
  • ev. kürzere und weniger schwere Anfälle
  • ev. geringere Medikamentendosis
  • ev. weniger Krankenhausaufenthalte
  • Entwicklungsfördernde Elemente wie Sprache, soziales Verhalten,  Körpersprache und -haltung
  • Schutzgefühl durch den Hund
  • Auszeiten durch den Hund
  • Entspannung, weil noch jemand aufmerksam ist
  • Erfordernisse des Alltags werden erleichtert
     

Welche positiven Nebeneffekte können zusätzlich entstehen?

Ein speziell ausgebildeter Epilepsie-Begleithund wird für die Kinder und deren Familien nicht nur zum verlängerten Arm aus mancher Isolation, sondern hat zudem noch viele andere sehr wichtige Vorteile. Ein Hund kann das Kind fördern, ihm Mut und Selbstvertrauen geben und insbesondere einen bedingungslosen besten Freund an seiner Seite sein - der immer zu ihm hält, egal was passiert und wie sein Zustand ist.

Für die Kinder bedeutet ein solcher Hund: Sozialpartner und Lebensretter. Für die Familie bedeutet er: Hoffnung, Sicherheit und dauerhafte Lebensqualität. Ein Epilepsie-Begleithund eröffnet im ganzen Umfeld neue Perspektiven!
 

Wie und wann werden die Hunde in die Familie eingegliedert?

Idealerweise wird ein zukünftiger Epilepsie-Begleithund bereits im Welpenalter in sein neues soziales Umfeld eingegliedert.

Eine enge, vertrauensvolle Bindung zwischen Mensch und Hund ist gerade bei dieser Art Hilfeleistung von besonderer Bedeutung.

Der Hund muss seinen Menschen gut kennen und die nötige Sensibilität aufweisen, um Veränderungen wahrzunehmen.

Der Mensch muss seinem Hund Vertrauen entgegenbringen und Warnsignale annehmen.

Der Epilepsie-Begleithund ist ein Familienhund mit besonderen Fähigkeiten und Aufgaben.

Der Hund ist aber nur so gut, wie der Mensch ihn verstehen kann!

Kind mit Welpe - erste Bindung entsteht

Wie lange dauert und was kostet die Ausbildung?

Die individuelle, auf die spezifischen Bedürfnisse der epilepsiekranken Kinder und deren Familien abgestimmte Epilepsiehunde-Ausbildung dauert im Normalfall mindestens 2 Jahre und kostet bis zu CHF 15‘000.00.

Ebenso unterschiedlich wie die Form der Krankheit und die Lebenssituationen der Familien mit Kindern, die an Epilepsie erkrankt sind, sind zwangsläufig auch die Anforderungen an den Epilepsie-Begleithund. Dies erfordert individuell abgestimmte Ausbildungen, massgeschneidert auf die jeweiligen Bedürfnisse und die Lebenssituation.

Die ersten Epilepsiehunde-Ausbildungseinheiten finden in Form von Einzeltrainings direkt im Umfeld der Familie statt. Später werden zu spezifischen Themen auch Gruppentrainings mit weiteren EpiDogs Familien absolviert oder Intensiv-Seminare bei der Ausbildnerin besucht.

Der Zeitplan für die Erarbeitung besonderer Hilfeleistungen richtet sich nach der Entwicklung, der physischen und psychischen Konstitution des Hundes und natürlich nach den aktuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten der Familien.

Eine Garantie für das Erreichen der Ausbildungsziele und eine dauerhafte optimale Zusammenarbeit zwischen Mensch und Hund kann es selbstverständlich nicht geben, da die Arbeit mit Mensch und Tier viel Unkalkulierbares birgt. Voraussetzung für das Gelingen der gemeinsamen Arbeit ist das Engagement der Familie, die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Ausbildnerin und natürlich die grundsätzliche Eignung des Hundes.

Wir sehen unsere Aufgabe nicht darin, "Fertigprodukte" zu liefern, die auf Knopfdruck funktionieren! Wir begleiten die Familien aber gerne auf ihrem ganz individuellen Weg zum Mensch-Hund-Team.
 

Wie wird sichergestellt, dass der Hund dabei nicht zu kurz kommt?

Durch die intensive Arbeit der Familie mit dem Epilepsie-Begleithund entstehen Bindung, Vertrauen und gegenseitige Achtung.

Die Achtung vor dem Tier und seinen Fähigkeiten, welche die Familie nutzen darf, um ihr Leben und das ihres Kindes zu erleichtern, gebietet es, dem Hund respektvoll zu begegnen und achtsam dafür Sorge zu tragen, dass auch die Bedürfnisse des Tieres in angemessener Form berücksichtigt werden.

Nur ein Epilepsie-Begleithund, der sich in seiner Umgebung wohl fühlt, der Vertrauen zu seinen Menschen hat und neben seinem verantwortungsvollen und höchst anstrengenden Job auch Freizeit haben und schlicht Hund sein darf, wird gut und zuverlässig helfen. Eine Hilfe, die betroffene Familien sehr zu schätzen wissen!
 

Wie kann man EpiDogs for Kids unterstützen?

Unser Verein finanziert sich über Mitglieder, Gönner sowie Spender.

Wenn Ihnen die Anliegen unseres Vereins ebenso am Herzen liegen wie uns, dann hoffen wir auf Ihre Solidarität und freuen uns über Ihre Unterstützung.

Wir sind offen für jede Form von Zuwendung - denn jeder Beitrag zählt!

Mehr über den Verein EpiDogs für Kids und wie Sie uns unterstützen können, erfahren Sie in unserem Hundeherz.ch-Schaufenster, von wo aus Sie auch direkt auf unsere Webseite gelangen.

Wir freuen uns über jede Unterstützung!

Epilepsiebegleithund zaubert Lachen in Kindergesichter

 

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Autoren

Madlaina Blapp-Franziscus
Präsidentin

EpiDogs for Kids

Wir fördern Epilepsie-Begleithunde in der Schweiz. Helfen Sie mit, epilepsiekranken Kindern dauerhafte Lebensqualität zu gewähren!

Bitte werfen Sie einen Blick in unser Schaufenster, da halten wir Sie gerne auf dem Laufenden, wie Sie unseren Verein unterstützen können.

Herzlichen Dank!

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