Giftige Lebensmittel für Hunde - Teil 1/2

Nicht alles was für den Menschen geniessbar ist, dürfen auch unsere Vierbeiner fressen. Einige Lebensmittel können beim Hund zu Vergiftungserscheinungen bis hin zum Tode führen. Es ist also Vorsicht geboten, wenn der Hund Leckereien vom Tisch bekommt oder sich gar selber bedient.

Warum sind gewisse Lebensmittel für Hunde giftig?

Lebensmittel können giftige Stoffe enthalten, welche vom Hund nur sehr langsam oder gar nicht verstoffwechselt werden. Das heisst, sie können vom Körper nicht oder nur sehr verzögert abgebaut und ausgeschieden werden. Was für den Menschen bekömmlich ist, führt beim Vierbeiner zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen.

Welche Lebensmittel sind für den Hund giftig?

Schokolade

Theobromin ist eine chemische Verbindung aus der Kakaobohne. Die tödliche Dosis Theobromin wird mit 100 - 300 mg pro Kilogramm Körpergewicht angegeben. Bereits ab 20 mg pro Kilogramm Körpergewicht können beim Hund erste Symptome einer Vergiftung auftreten.

Schokolade - ein giftiges Lebensmittel für Hunde

Je dunkler die Schokolade, desto mehr Kakao und desto mehr Theobromin sind darin enthalten. Theobromingehalt diverser Produkte:

  • 100 g Vollmilchschokolade beinhalten 150 - 200 mg
  • 100 g Kochschokolade beinhalten 1600 mg
  • 100 g Kakaopulver beinhalten 1400 - 2600 mg

Eine Tafel dunkle Schokolade kann für einen 15 kg schweren Hund tödlich sein.

 Theobromin wird nur sehr langsam abgebaut. Eine regelmässige geringe Gabe von Schokolade führt daher zur Anhäufung und kann ebenso Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Weisse Schokolade enthält kaum Theobromin.

Avocado

Der Giftstoff Persin führt bei Hunden ab der Aufnahme grösserer Mengen Avocados zu Vergiftungserscheinungen. Der hohe Fettgehalt kann eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse begünstigen. Nicht alle Avocado-Sorten sind giftig. Da diese aber nicht zu unterscheiden sind, ist von der Verfütterung abzusehen.

Macadamia

Die Macadamia-Nuss ist für den Hund giftig. Der Verzehr führt zu gesundheitlichen Problemen, wovon er sich in der Regel jedoch wieder erholt.

Bittermandel

Das enthaltene Amygdalin wandelt sich bei der Verdauung in giftige Blausäure.

Hülsenfrüchte

Hülsenfrüchte wie Erbsen und Bohnen sind für den Hund wie auch für den Menschen nur in gekochter Form geniessbar. In rohem Zustand führt das enthaltene Gift Phasin zu Verdauungsstörungen.

Nachtschattengewächse

Die bekanntesten sind Tomate, Paprika, Kartoffel und Aubergine. Im rohen Zustand enthalten sie giftiges Solanin. Kartoffeln dürfen daher nur gekocht an den Hund verfüttert werden. Tomaten, rote Paprika und Aubergine sind sehr reif, gekocht und in kleineren Mengen unbedenklich. Grüne Paprika ist zu meiden.

Solanin löst sich im Kochwasser, daher darf dieses nicht mitverfüttert werden.

Weintrauben / Rosinen

Britische und amerikanische Wissenschaftler stellten Vergiftungserscheinungen ab 11.6 g Weintrauben und 2.8 g Rosinen pro Kilogramm Körpergewicht fest.

Das verantwortliche Gift wurde bis heute nicht genau eruiert. Zudem scheint die giftige Dosis von Hund zu Hund sehr individuell zu sein.

Trotzdem ist grosse Vorsicht geboten, auch auf dem Hundespaziergang in der Nähe von Weinreben.

 

Trauben - sind für Hunde giftig!

Steinobst

Steinobst wie Aprikosen, Pfirsiche, Pflaumen oder Kirschen sind für den Hund in der Regel bekömmlich. Jedoch können die Kerne zu Darmverschluss führen und das darin enthaltene Cyanid ist giftig.

Vorsicht ist also geboten, wenn sich der Hund im Garten selbst bedient, die Kerne mitfrisst und sie dabei aufknackt.

Zwiebeln / Knoblauch

Die in Zwiebeln und Knoblauch enthaltenen Sulfide zerstören die roten Blutkörperchen und führen zu Blutarmut. Als toxische Dosis wird 5 g pro Kilogramm Körpergewicht angegeben.
Für einen 20 kg schweren Hund könnten also Mengen ab 100 g (ca. zwei Knoblauchknollen) gefährlich werden.

Salz

Salz stellt für gesunde Hunde und in geringen Mengen kein Problem dar. Dennoch sind gewürzte Speiseresten kein ausgewogenes Futter und sollten nicht regelmässig gefüttert werden.

Vorsicht ist bei herzkranken Hunden geboten. Sie dürfen keine gesalzenen Speisen wie Tischreste bekommen.

Rohes Schweinefleisch

Rohes Fleisch vom Schwein kann den Aujeszky-Virus in sich tragen. Dieses Herpesvirus ist für den Menschen ungefährlich. Beim Hund verläuft die Infektion immer tödlich.

Zwar gilt der Hausschweinbestand in der Schweiz und einigen europäischen Ländern als Aujeszky-frei, Wildschweinpopulationen können den Virus jedoch aufweisen. In Deutschland und Österreich sind sporadische Todesfälle von Jagdhunden nach Verzehr von rohem Wildschweinfleisch bekannt. Um jegliches Restrisiko zu verhindern, sollte Schweinefleisch nur gekocht an den Hund verfüttert werden.

Alkohol

Hochprozentiges hat auf den Hund die gleichen Auswirkungen wie auf den Menschen und kann von Erbrechen bis zum Koma führen. Da Alkohol nur langsam und unvollständig verstoffwechselt wird, treten Probleme schon bei kleineren Mengen auf.

Xylit (z.B. in Süssigkeiten)

Xylit oder auch Xylitol ist ein Zuckeraustauschstoff (E967).

Hund leckt Eis auf, welches auf dem Boden liegt - Achtung giftig!

Er findet in zuckerfreien Bonbons, Kaugummis, Backwaren, Zahnpasta usw. Verwendung. Bei Hunden führt er zu einer starken Insulinausschüttung und damit zu einem lebensbedrohlichen Abfall des Blutzuckerspiegels.

0.1 g Xylit pro Kilogramm Körpergewicht gilt als giftig, bei 3 - 4 g ist die potentiell tödliche Dosis erreicht.

Künstlich gesüsste Lebensmittel haben also im Hundenapf nichts zu suchen, am besten gar keine Süssigkeiten.

Diese Liste mit giftigen Lebensmitteln für Hunde ist nicht abschliessend.

 

Weiterführende Links:

Fortsetzung dieses Fachbeitrages: Giftige Lebensmittel für den Hund - Teil 2/2.

 

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Autoren

Chantal Nöthiger
Inhaberin

gsundundgfraessig.ch

Chantal Nöthiger ist zertifizierte Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen. Sie berät firmenunabhängig und neutral bei Fragen rund um die Ernährung unserer Vierbeiner.

Ihr Schwerpunkt liegt bei individuell angepassten Futterplänen zur Frischfütterung, in unterschiedlichen Lebensphasen, sowie bei Erkrankungen.

Weiter hält sie Seminare rund ums Thema Ernährung. 

 

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