Ratgeber: gute Hundeschule finden leicht gemacht!
Gute Gründe für das Besuchen einer Hundeschule gibt es viele. Genau so vielfältig ist auch das Angebot, über welches wir in der Schweiz verfügen. Bei dem grossen Angebot gestaltet sich die Suche nach einer geeigneten Hundeschule nicht immer leicht. Worauf muss man achten um an eine gute und kompetente Hundeschule zu geraten?
Die folgende Auflistung soll dich darin unterstützen eine geeignete Hundeschule, bzw. einen geeigneten Hundetrainer für dich und deinen Hund zu finden.
Wie erkenne ich eine gute Hundeschule?
- Das Hundetraining wird so gestaltet, dass sich Hund und Mensch wohl fühlen und Freude haben am Lernen.
- Fragen werden mit Geduld beantwortet und der Hundetrainer verhält sich gegenüber Mensch und Hund freundlich und respektvoll.
- Der Hundetrainer verfügt über eine nachweisbare Ausbildung*, welche auf neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert und beruht sich nicht nur auf jahrelange Erfahrung (schliesslich kann man Dinge auch jahrelang falsch machen).
- Der Hundetrainer hält sich durch regelmässige Weiterbildungen* nach neusten wissenschaftlichen Erkentnissen auf dem Laufenden.
- Der Hundetrainer kann sein Vorgehen immer lerntheoretisch erklären bzw. begründen und kann Auskunft darüber geben, welche Emotionen dabei beim Hund angesprochen werden.
- Die Gruppengrösse sollte so klein sein, dass der Hundetrainer individuell auf die Mensch-Hund-Teams eingehen kann, so dass sie weder über noch unterfordert werden.
- Den individuellen Bedürfnissen sowie den rassespezifischen Eigenschaften der Hunde wird im Training Rechnung getragen.
- Die Übungen werden so gestaltet, dass das Tier Erfolg hat und sein Verhalten positiv bestärkt werden kann.
- Die Hundeschule erarbeitet mit dir gemeinsam, welche Dinge für deinen Hund eine ideale Belohnung darstellen (Futter, Spielzeug, Rennen, Spiel mit Halter, Hundespiel, Schwimmen, Schnüffeln etc.) sowie wie und wann du die Belohnung erfolgreich einsetzen kannst
- Bei Hunden mit Problemverhalten wird nach der Ursache des Problems gesucht. Dabei werden unter anderem auch die gesundheitlichen Aspekte miteinbezogen (Stress, Schmerzen etc. können das Verhalten sowie die Lernfähigkeit eines Hundes sehr negativ beeinflussen). Nach einer umfassenden Analyse, ggf. in Zusammenarbeit mit einem Tierarzt oder Verhaltenstierarzt, wird zusammen mit dem Halter ein Trainings-Plan erstellt.
- Unerwünschtes Verhalten wird durch Vorausschauendes Handeln und mit Management Massnahmen frühzeitig verhindert oder unterbrochen - jedoch ohne dem Hund psychische oder physische Gewalt zuzufügen - und anschliessend umgelenkt.
- Es werden keine tierschutzrelevanten Trainingsmethoden (Elektrohalsbänder, Würgehalsbänder, Stachelhalsbänder, Lendeleinen, Leinenrucke, Schläge, Tritte etc.) verwendet, die dem Tier körperlichen oder seelischen Schaden zufügen. Denn es geht definitiv auch anders: Gewalt beginnt da, wo Wissen aufhört.
- Du darfst in der Hundeschule kostenlos reinschnuppern (ggf. ohne Hund), damit du dir einen Eindruck von der Trainings-Atmosphäre machen kannst
- Nicht zuletzt spielt natürlich auch die Sympathie eine Rolle. Es lernt sich leichter, wenn auch mal gemeinsam gelacht werden kann.
*Der/die Hundetrainer:in ist transparent bezüglich seiner Aus-/Weiterbildungen und listet diese z.B. auf der Webseite auf.
Bei solchen Hundeschulen ist Vorsicht geboten:
- Der Hund wird partout mit dem Wolf verglichen - das Thema "Dominanz" ist allgegenwärtig und wird als Ursache für die meisten Probleme erklärt.
- Die Hundetrainerin bzw. der Hundetrainer bezieht sich nur auf die jahrelange Erfahrung oder ausserordentlichen Erfolge - du findest auf der Webseite jedoch keine namentlich erwähnte, solide Aus- oder Weiterbildung.
- In der Hundeschule werden die Übungen so gestaltet, dass der Hund zwangsläufig in einen Fehler läuft, damit man ihn anschliessend dafür bestrafen (massregeln / korrigieren) kann.
- Es werden alle Hunde mit dem gleichen „Schema F“ ausgebildet oder „therapiert“.
- Wenn dir erklärt wird, dass Streicheln oder rein verbales Lob als Belohnung in jedem Fall ausreichen - oder dir das Einsetzen von Futterbelohnung sogar "verboten" wird.
- Wenn ein Hund unerwünschtes Verhalten zeigt, werden tierschutzrelevante Ansätze oder Hilfsmittel wie Tritte, Würgehalsbänder etc. eingesetzt. Achtung: auch Leinenrucke und "Kniffe" befinden sich im tierschutzrelevanten Bereich (und sind zudem eine Gefährdung für die Gesundheit des Hundes).
- Wenn du dich immer wieder "gross machen" und dich schnell und direkt vor deinen Hund stellen sollst um ihn "mit Körpersprache zu blockieren" (= bedrohen / einschüchtern, siehe nächster Punkt)
- Wenn die Hundeschule Methoden anwendet oder empfiehlt, die beim Hund Angst, Wut oder Schmerzen auslösen. (= verboten gem. Tierschutzgesetz / Tierschutzverordnung!)
- Sollte ein Hundetrainer deinem Hund gegenüber grob werden: wechsle die Hundeschule.
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Wichtig: schütze deinen Hund vor schlechten Lernerfahrungen!
Wann immer du im Hundetraining in eine Situation gerätst, in welcher sich dir aufgrund deines Wissens oder deines Bauchgefühls die Nackenhaare sträuben: fasse den Mut sofort STOP zu sagen und deinen Hund aus diesem Training rauszunehmen. Es gibt genügend gute Hundetrainer, die dir tierfreundliche Trainingswege aufzeigen können. Dein Hund wird es dir danken!
Hand aufs Herz: der Erfolg des Hundetrainings liegt nicht nur an der Hundeschule
- Dinge, die in der Hundeschule besprochen und geübt werden, müssen auch im Alltag konsequent umgesetzt werden, damit sich langfristig ein Trainings-Erfolg einstellt.
- Wenn der Hund von mehreren Personen betreut und spaziert wird, ist es von Vorteil, wenn alle Personen über den aktuellen Trainings-Plan informiert sind oder die Hundeschule mitbesuchen.
- Frag in deiner Hundeschule nach, wenn du nicht sicher bist ob du den Aufbau einer Übung richtig verstanden hast.
- Gib nicht auf, wenn der Trainings-Erfolg nicht sofort einsetzt, alles braucht seine Zeit. Sprich mit deinem Hundetrainer über allfällige Unsicherheiten im Training um sicher zu sein, dass du alles richtig verstanden hast.
- Achte darauf, dass du deinen vierbeinigen Freund im Training nicht überforderst. Trainiere regelmässig, z.B. mehrmals am Tag in kurzen Sequenzen.
- Plane die Anreise in die Hundeschule jeweils so, dass du bereits ein paar Minuten vor "Türöffnung" dort bist, damit dein Hund in Ruhe "ankommen" und sich allenfalls noch versäubern kann.
- Finde eine Hundeschule, in die du gerne hingehst und du dich auf die "Quality-Time" mit deinem Vierbeiner freuen kannst: Motivation ist ansteckend!
Trau dich - deinem Hund zu liebe!
Selbst wenn du vielleicht schon lange nicht mehr in einer Hundeschule warst: in einer guten Hundeschule bist du immer willkommen, unabhängig vom Trainings-Level deines Hundes.
Trau dich auch mal etwas Neues auszuprobieren: Es gibt vielerorts Einsteigerkurse mit tollen Beschäftigungsmöglichkeiten für dein Hundeherz! ... und selbst wenn dein Hund eine "Macke" hat: mit Verhaltensproblemen sollte man erst recht nicht warten und möglichst frühzeitig eine Fachperson aufsuchen - dem Hund zu liebe!
Wir wünschen dir und deinem Hundeherz viel Spass und Freude in der Hundeschule deiner Wahl!
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