Abschaffung SKN - unser Schreiben an den Nationalrat
Hundeherz.ch hat den Vorstoss des Ständerates zugunsten der Abschaffung des obligatorischen Sachkundenachweises (SKN) für Hundehaltende (Motion 16.3227 „Aufhebung des Obligatoriums für Hundekurse“, Ruedi Noser, FDP) mit grossem Bedauern zur Kenntnis genommen.
Denn, wer einen guten SKN-Kurs besucht hat weiss es - und auch die im März vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) veröffentlichte Evaluation zu den SKN-Kursen hat dies bestätigt: die SKN-Kurse bringen dem Mensch-Hund-Team einen effektiven Mehrwert.
Aktuelle Situation
Der Bundesrat möchte grundsätzlich an den obligatorischen Kursen festhalten. Doch der Ständerat hat im Juni 2016 die Motion von Ruedi Noser (FDP, ZH) zur Aufhebung des Obligatoriums mit 22 zu 18 Stimmen bei 2 Enthaltungen angenommen. Nun liegt die Entscheidung in den Händen des Nationalrates, welcher im kommenden Herbst/Winter darüber entscheiden wird.
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UPDATE, 2. September, abends:
Soeben haben wir in den NEWS gehört, dass die "Komission für Wissenschaft, Bildung und Kultur" des Nationalrates beschlossen hat an den obligatorischen Kursen für Ersthundehalter festzuhalten. Für Personen, die bereits einen Hund hatten soll der Kurs zukünftig freiwillig sein. Die Vorlage geht jedoch noch weiter an die Herbstsession.
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Verbesserung und Optimierung anstatt Abschaffung der SKN-Kurse
Unsere Haltung gegenüber den obligatorischen Hundekursen haben wir in unserem Fachbeitrag/Ratgeber vom 05.06.2015 sowie in unserem Newsbeitrag rund um die Abschaffung vom 29.08.2016 deutlich gemacht: die obligatorischen Kurse sollten auf jeden Fall beibehalten - jedoch verbessert und optimiert werden. Über eine Lockerung für Personen, die bereits einen Hund hatten, kann diskutiert werden.
Hundeherz.ch setzt sich ein für die Erhaltung des Obligatoriums
Da der Entscheid über die Erhaltung der SKN-Kurse nun in den Händen des Nationalrates liegt, haben wir uns entschieden den Nationalrat direkt anzuschreiben. Gemeinsam mit der Stiftung für das Tier im Recht (TIR) haben wir ein Schreiben aufgesetzt und per Ende August den 200 Nationalräten einzeln, je nach dem auf Deutsch oder Französisch zugesendet. Unterstützt, bzw. mitunterzeichnet wurde unser Schreiben von diversen Tierschutzorganisationen der Schweiz. Herzlichen Dank an alle für die tolle Zusammenarbeit!
Sehr geehrte Damen und Herren Nationalrätinnen und Nationalräte
Wir haben das Votum des Ständerates zugunsten der Abschaffung des obligatorischen Sachkundenachweises (SKN) für Hundehaltende (Motion 16.3227 "Aufhebung des Obligatoriums für Hundekurse", Ruedi Noser, FDP) mit grossem Bedauern zur Kenntnis genommen. Unserer Meinung nach wäre die Aufhebung der Ausbildungspflicht sowohl in tierschützerischer als auch in sicherheitspolitischer Hinsicht kontraproduktiv.
In den Kursen werden den Hundehaltenden wertvolle Grundkenntnisse in Bezug auf die Bedürfnisse von Hunden wie auch im Hinblick auf den korrekten Umgang mit diesen vermittelt. Auch eine kürzlich vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) veröffentlichte Evaluation der SKN-Kurse stellt diesen ein insgesamt gutes Zeugnis aus und zeigt auf, dass die Ausbildung sowohl von den Kursabsolventen als auch von den Hundetrainern und den kantonalen Veterinärbehörden mehrheitlich positiv beurteilt werden.
In diesem Sinne appellieren wir an Sie, sich für die Beibehaltung des Ausbildungsobligatoriums und gegen die von Herrn Ständerat Noser eingereichte Motion auszusprechen.
Für weitere Informationen bitten wir Sie, den Fachbeitrag über die SKN-Kurse (zeigt auch Schwachstellen auf, welche verbessert werden sollten), die Stellungnahme der Stiftung für das Tier im Recht (TIR) zur möglichen Aufhebung der SKN-Pflicht sowie die Medienmitteilung des Dachverbandes Berner Tierschutzorganisationen (s. Anhang) zu lesen.
Für weitere Fragen oder für ein persönliches Gespräch stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung.
Freundliche Grüsse
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Hoffen wir fest, dass unser Schreiben Anklang findet und unsere Argumente einen positiven Einfluss auf die Entscheidung des Nationalrates haben. Zum Wohle des Hundes!
Nun heisst es also Daumen und Pfoten drücken!