Fachwissen Hund - ein Segen für Hund und Halter

Das Leben mit einem Hund zu teilen ist zweifellos eine sehr grosse Bereicherung. Doch mindestens so gross ist auch die Herausforderung, auf die vielen Fragestellungen rund um Gesundheit, Erziehung, Auslastung, Pflege usw., die während eines Hundelebens auf einen zu kommen, die richtigen Antworten zu finden.

Der grosse Wunsch von Hundeherz.ch

Das Wohlbefinden unserer Haustiere ist von den Beobachtungen und Entscheidungen von uns Besitzern abhängig. Darum hat Hundeherz.ch den grossen Wunsch, dass sich jeder Hundehalter ein, nennen wir es mal „kynologisches Allgemeinwissen“ aneignet und laufend darauf aufbaut.

Mit einem soliden Grundwissen fällt es viel leichter, die richtigen Entscheidungen für das Wohlergehen unserer Hunde zu treffen. Sei es beispielsweise nur schon der Entscheid rechtzeitig eine Fachperson beizuziehen, wenn wir bei unserem Hund z.B. gesundheitliche oder verhaltensspezifische Veränderungen feststellen - dafür sind wir verantwortlich.

Verantwortung ernst nehmen

Genau genommen beginnt die Verantwortung für den eigenen Hund ab dem Zeitpunkt, an dem man sich mit der Anschaffung eines Hundes befasst. Richtig angegangen setzt man sich in diesem Prozess mit einem ganzen Fragenkatalog auseinander...

Kenne ich meinen Hund?

Ist der Hund dann erst mal eingezogen, geht es erst richtig los: Wie kann ich meinen Hund gut sozialisieren? Wie wird er stubenrein? Wie übe ich die Beisshemmung? Wie lernt er schön an der Leine zu laufen? Was kann ich unternehmen, falls er auf die Idee kommt, Radfahrer oder Jogger zu jagen? Wie kann ich mit ihm kommunizieren? Was will er mir mit seiner Körpersprache sagen? Wie ernähre ich ihn richtig? usw.

Diese wenigen Beispiele zeigen sehr schön auf, dass es unzählige Themen sind, mit denen sich ein Hundehalter befassen und im Idealfall bereits vor der Anschaffung etwas auskennen sollte.

Darum ist es sehr erfreulich, dass unser Schweizer Tierschutzgesetz hier ansetzt und Hundehaltenden für die Zeit vor- und nach der Anschaffung eines Hundes das Absolvieren eines Sachkundenachweises (SKN) vorschreibt.

Sachkundenachweis für Hundehalter - grob erklärt

Der Sachkundenachweis setzt sich aus einem Theorie- sowie einem Praxis-Teil zusammen und hat das Ziel, dem Mensch-Hund-Team ein Fundament an Fachwissen/Sachkunde mit auf den gemeinsamen Lebensweg zu geben.

Doch Achtung: die obligatorischen Hundekurse vermitteln lediglich Basiskenntnisse. Eine solide Grundausbildung ist in den wenigen zur Verfügung stehenden Lektionen nicht möglich. Wer seinem Hund (und sich selbst) also eine gute Grundausbildung zukommen lassen möchte, sollte sich keinesfalls auf den obligatorischen Kursen ausruhen!
 

SKN-Kurse sind nicht alle identisch

Hin und wieder hört man, dass schlecht über die obligatorischen Kurse gesprochen wird. Das ist sehr zu bedauern. Der Grund mag sein, dass die betreffenden Personen an ein schwarzes Schaf der Trainerschaft geraten sind.

Die SKN-Kurse können von den dafür zertifizierten Hundetrainern individuell gestaltet werden. Zudem haben nicht alle Trainer den gleichen Ausbildungs-Hintergrund und die persönliche Trainer-Philosophie schwingt natürlich immer mit. Klar, dass all dies insgesamt zu grossen Unterschieden führen kann.

Trotzdem: gut gestaltete SKN-Kurse bieten Mensch-Hund-Teams eine sehr gute Basis für das zukünftige gemeinsame Hundeleben - darüber hinaus können sie sogar ganz viel Spass machen! Sie sollten daher unbedingt als Chance und nicht als „lästige Pflicht“ angesehen werden.
 

Augen auf bei der Wahl der Hundeschule

Aufgepasst: nicht überall wo gutes Hundetraining drauf steht, ist auch gutes Hundetraining drin! Wenn wir uns ein gutes, aktuelles Wissen über Hunde aneignen möchten, sollten wir etwas wählerisch sein, wo wir uns dieses einholen: Daher ist es wichtig, sich für die Wahl der geeigneten Hundeschule genug Zeit zu nehmen.

Was viele Neuhundehalter nicht wissen: es gibt im Hundetraining verschiedenste Herangehensweisen um einem Hund etwas beizubringen oder „abzugewöhnen“. Das ist grundsätzlich auch gut - es führen viele Wege nach Rom - solange diese auf gewaltfreien Ansätzen beruhen!

Übrigens: Berufsbezeichnungen wie „Verhaltensberater“ oder „Hundetrainer“ etc. sind in der Schweiz nicht rechtlich geschützt. Folglich kann sich theoretisch jedermann - auch ohne über jegliche Ausbildungen zu verfügen - als „Hunde-Experte“ ausgeben und Hundetraining (nicht jedoch die obligatorischen Kurse) anbieten.

Bei der Wahl der Hundeschule gilt es also darauf zu achten, dass der Hundetrainer über eine gute Ausbildung verfügt und sich regelmässig weiterbildet. Dabei sollte er sich an den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren.
 

Neuste wissenschaftliche Erkenntnisse?

Wirklich neu sind sie eigentlich gar nicht mehr. Doch leider sind sie bis heute noch nicht überall durchgedrungen:

Die „neuen“ Ansätze orientieren sich an der Lerntheorie, dem biologischen Lernverhalten von Hunden.

Sie stellen dabei die individuellen hündischen Bedürfnisse und somit die vielseitigen Motivations- und Belohnungs-Möglichkeiten in den Vordergrund, da Hunde über diesen Trigger besonders gut lernen.

Somit beruhen diese Ansätze grob erklärt darauf, das erwünschte Verhalten des Hundes zu belohnen und somit zu „verstärken“. Diese Art von Training macht Hund und Halter gleichermassen Freude!

Zeitgemässe Ansätze beruhen auf Motivation

Unerwünschtes Verhalten wird frühzeitig verhindert oder unterbrochen - jedoch ohne dem Hund psychische oder physische Gewalt zuzufügen - und anschliessend umgelenkt.

Ganz nach dem Motto: Gewalt fängt da an, wo Wissen aufhört.

Doch leider ...

Vielerorts basiert das Hundetraining immer noch auf der alten Dominanztheorie, bei welcher der Mensch als „Rudelführer“ den Hund mittels körperlicher oder psychischer Gewalt gefügig macht. Sogar im Fernsehen wird diese „Erziehungs-Methode“ noch propagiert und als regelrechtes Erfolgsrezept angepriesen. So wundert es nicht, dass solche Methoden selbst in gewissen „Fachkreisen“ in der Schweiz heute noch praktiziert und sogar unterrichtet werden.

Für Fachleute unverständlich, da diese Ansätze weltweit von verschiedensten Wissenschaftlern und Verhaltensforschern bereits vor Jahrzehnten mehrfach widerlegt wurden - und zudem dem Schweizer Tierschutzgesetz ganz klar (!) widersprechen.

Das Resultat von dieser Art „Hundetraining“: die Lebensqualität und Lebensfreude dieser Hunde ist oft sehr eingeschränkt. Sie „funktionieren“ zwar im Alltag, aber nicht weil sie motiviert sind das „Richtige“ zu tun, sondern weil sie oft über Schmerzen oder Angst gelernt haben, nicht das Falsche zu tun. Oft werden solche Hunde ängstlich und unsicher, die Folge daraus kann ein schlimmer Vorfall sein - den man dann „nicht hat kommen sehen“.

Oft wird argumentiert, dass diese Art von "Therapie" für besonders schwere Fälle die letzte Chance sei - doch dies hat mit einer fachgerechten Verhaltenstherapie gar nichts zu tun.

Und jetzt mal Hand aufs Herz

Welchen Ansatz würden Sie bevorzugen, wenn Sie sich in die Lage eines Hundes versetzen?
Genau: die gewaltfreie, ja sogar angenehme Version des Lernens - denn ohne diesen negativen Stress lernt es sich einfach leichter und nachhaltiger! Zudem fühle ich mich dann fair behandelt und ich habe Vertrauen in meine Bezugspersonen.

Mit welchem Wissen wäre man denn gut ausgerüstet?

Natürlich kann man nie alles Wissen - dafür ist das Thema Hund viel zu umfassend. Darum geht es bei dem „kynologischen Allgemeinwissen“ auch gar nicht.

Es wäre aber schön, wenn sich alle Hundehalter einmal mit dem Thema Ausdrucksverhalten (Körpersprache) des Hundes befassen würden sowie auch mit dem „Normalverhalten des Hundes", was dieses alles beinhaltet und was nicht.

Ebenfalls sehr wertvoll kann es sein, sich mit den verschiedenen Entwicklungsphasen des Hundes zu befassen - und zwar bereits ab dem Zeitpunkt vor der Geburt. So mancher Welpenhändler hätte dann plötzlich schlechtere Absatzzahlen.

Auch ein Grundverständnis über die Lerntheorie kann helfen das Verhalten des eigenen Hundes besser zu verstehen und auch positiv zu beeinflussen.

Nicht zuletzt ist es auch ganz wichtig ein paar Gesundheitsparameter zu kennen. Dazu gehört auch das Wissen, dass körperliches Unwohlsein oder sogar Schmerzen sehr häufig die Ursache für Problemverhalten (z.B. Angst, Aggression) darstellen.

Für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch, Hund & Gesellschaft ist es natürlich auch wichtig die Gesetze in der Schweiz sowie gewisse Verhaltensregeln zu kennen.

Fachwissen über den Hund aneignen

Übrigens: diese und viele weitere spannende Themen werden in einem guten SKN-Theoriekurs angeschaut und besprochen.

Wie kommt man also zu einem guten kynologischen Allgemeinwissen?

Das ist eine gute Frage. Das Angebot, sich Wissen über den Hund anzueignen ist heute so gross wie noch nie: Bücher, DVDs, YouTube Videos, Webinare, Vorträge, Seminare, Kurse usw. - so weit das Auge reicht. Das ist grundsätzlich eine sehr tolle Entwicklung. Doch die Problematik dabei ist, dass nicht alle Quellen verlässlich sind. Ein professioneller Marketing-Auftritt ist keine Garantie dafür, dass sich dahinter auch echt professionelles Hundetraining befindet. Für Hundehaltende ist es daher auf den ersten Blick oft nicht leicht festzustellen, wo sich der Spreu vom Weizen trennt.

Darum: Egal ob in der Hundeschule, auf YouTube, auf einer DVD, im Fernsehen oder auch in der Fachliteratur: sehen und hören Sie immer kritisch hin und überlegen Sie sich immer, welche Gefühle beim Hund angesprochen werden: sind es Angst, Wut oder sogar Schmerzen, handelt es sich kaum um ein empfehlenswertes Format. Der Umgang mit dem Hund sollte immer fair sein - versetzen Sie sich im Zweifelsfall in die Lage des Hundes: Lernen sollte nicht unangenehm sein.

Das erfreuliche ist, dass es auch immer mehr professionelle Formate gibt. Auch im Internet wachsen neben den vielen unseriösen Quellen immer mehr vertrauenswürdige Anlaufstellen heran. Eine davon ist Hundeherz.ch!

Hundeherz.ch trägt auch seinen Teil dazu bei

Hundeherz.ch hat sich zum Ziel gesetzt, zwischen Hundehaltern und Fachpersonen rund um den Hund eine virtuelle Brücke zu schlagen. Auf diese Weise möchte Hundeherz.ch seinen Teil dazu beitragen Hundehaltende im Aufbau ihres „kynologischen Allgemeinwissens“ tatkräftig zu unterstützen.

Zu diesem Zweck finden Hundehaltende auf Hundeherz.ch:

Wir freuen uns riesig über die vielen positiven Feedbacks die wir regelmässig erhalten. Das Zeigt uns, dass wir mit unserer Idee und unserem Engagement auf dem richtigen Weg sind.

 

Fazit

Ein Hund ist, egal welcher Herkunft, Grösse oder Rasse, ist ein hochsoziales Lebewesen mit individuellen Bedürfnissen und Eigenschaften. Da Hunde weder sprechen, noch sich ihr Leben selbst aussuchen können, liegt es an uns ihnen ein möglichst artgerechtes und faires Leben zu ermöglichen. Dazu gehören neben Liebe und Fürsorge auch ein artgerechter Umgang sowie das Erkennen von Bedürfnissen im Alltag.

Hundeherz.ch wünscht sich, dass Hundehaltende ihren Wissensstand über ihren treuen Begleiter laufend vertiefen und aktualisieren - und das nicht weil sie müssen, sondern weil sie es von ganzem Herzen wollen.

Wir sollten nicht vergessen, dass unsere Hunde uns mehr schenken, als wir ihnen jemals zurückgeben könnten - nämlich ihr ganzes Herz und Wesen! Als Gegenleistung sind wir ihnen doch das kleine bisschen Fachwissen einfach schuldig, oder nicht?!

Gemeinsam mit dem Hund lernen

Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Lernen für und mit Ihrem Hund - wir sind überzeugt, dass sie dabei gemeinsam ganz viel Freude haben werden.

Hundeherz.ch - weil das Wohlbefinden von Hunden für uns eine Herzensangelegenheit ist.

 

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Autoren

Patricia Wantz
Gründerin von Hundeherz.ch

Hundeherz.ch

Hundetrainerin und Verhaltensberaterin mit eigener Hundeschule in Zürich.

In ihrem Berufsalltag merkt sie immer wieder wie wichtig es für die Lebensqualität der Hunde ist, dass ihre Besitzer über möglichst viel kynologisches Wissen verfügen und bereit sind, dieses stetig zu erweitern.

Mit Hundeherz.ch hat sie sich zum Ziel gesetzt möglichst vielen Hundefreunden eine vertrauensvolle Online-Anlaufstelle zu bieten: Hundehalter auf der einen Seite - Fachpersonen auf der anderen Seite: Synergien für alle!

Sie ist davon überzeugt, dass Aufklärung und Prävention die beste Medizin sind für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch, Hund & Gesellschaft.

Weil ihr das Wohlbefinden von Hunden eine Herzensangelegenheit ist.

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